…von und mit rehwald

offener Brief an die Community von Garmin

21. Juli 2009 geposted in Events | 1 Kommentar »

Garmin hat nun ein offizielles Statement zu den Vorgängen der letzten Tage um das Garmin GPS-Festival auf der Zeche Zollverein veröffentlicht. Zur Vervollständigung der vorangegangenen Beiträge möchte ich diesen hier unkommentiert wiedergeben:

Offener Brief von Garmin an die Geocaching Community

In den letzten Tagen hat es in der Geocaching-Szene regelrecht Aufruhr wegen des „Garmin GPS-Festivals auf Zollverein“ gegeben. Ich möchte daher im Namen von Garmin eine offizielle Stellungnahme abgeben.

Seit einigen Jahren hören wir bei Garmin immer wieder den Ruf, mal etwas für die Geocacher zu tun und Flagge zu zeigen. Darum haben wir Anfang des Jahres entschieden, uns beim GPS-Festival als Hauptsponsor und Namensgeber zu engagieren. Wir wollen damit helfen, eine Veranstaltung in der einmaligen Umgebung der Zeche Zollverein und in dieser Größe zum Erfolg zu machen. Dafür leisten wir einen nicht unerheblichen Beitrag – mit Manpower sowie auch finanziell.

Ziel des GPS-Festivals ist es, möglichst vielen Cachern und denen, die es werden wollen, ein unvergessliches und einzigartiges Erlebnis zu ermöglichen. Das GPS-Festival soll Maßstäbe setzen – aber das kostet eben auch etwas. Aus diesem Grund hatte sich Sportfaktor, der eigentliche Veranstalter, entschlossen für bestimmte Programmpunkte eine Teilnahmegebühr zu erheben. Wir haben aber dabei die „eherne Regel“, dass das Cachen nichts kosten sollte, missachtet. Auch Groundspeak wusste anfangs hierüber nicht Bescheid, hat uns aber sofort über diesen Missstand informiert. Jetzt haben wir reagiert, und wir als Garmin wollen hiermit zeigen, dass wir der Szene zuhören und ändern dies.

Es wird kein Eintritt für den Besuch des GPS-Festivals verlangt und auch das Cachen im Cachers Paradise ist kostenlos.

Lediglich für das Zusatzprogramm, das weit über eine normale Geocaching-Veranstaltung hinaus geht, muss Sportfaktor aber auch weiterhin eine Gebühr erheben. Die anspruchsvolle technische Ausstattung bei den Geocaching Masters, oder die Verpflegung für Teilnehmer Raummiete, Kosten für Referenten der Konferenzen etc. verlangen dies. Wir denken auch, dass dies durchaus verständlich und akzeptabel sein sollte.

Bitte schaut nochmals auf die Website http://www.gps-festival.de, dort steht jetzt klar, welcher Programmpunkt wie viel kostet.

Trotz der Aufregung hoffen wir, möglichst viele Cacher und Interessierte in Essen zu sehen und davon überzeugen zu können, dass es sich gelohnt hat, zu kommen.

Tom Mühlmann
Manager Marketing Communication
Garmin Deutschland

http://www.geocaching.com/seek/cache_details.aspx?guid=e3076bcc-b7e3-4a3a-8402-8ea8e2154027&log=y&decrypt=

Garmin und Groundspeak sind nicht amüsiert.

21. Juli 2009 geposted in Events | Kommentare deaktiviert für Garmin und Groundspeak sind nicht amüsiert.

Nach dem Groundspeak das Listing zum GPS-Festival nun schon disabled hat und dabei deutlich machte, dass die Geschichte in der Form so nie genehmigt wurde, hat nun auch Garmin hinter vorgehaltener Hand (via ksmichel)deutlich gemacht, dass das Debakel, welches ihr Auftragnehmer, die Sportfaktor GmbH, mit dieser Aktion auslöste nicht wirklich gut fand. Garmin selbst kann als Auftraggeber nicht für diese Probleme, auch wenn sie die dadurch entstandenen Image-Schäden nun selber wieder ausbügeln müssen.

Eine richtig gute Analyse der Vorgänge ist übrigens bei den Doppel-O-Agenten zu finden (danke Oschn). Deshalb werde ich mich an dieser Stelle einer weitergehenden Analyse enthalten. Lest einfach den Artikel von Oschn.

Das GARMIN GPS Festival 2009 ist disabled worden

20. Juli 2009 geposted in Events | 1 Kommentar »

Nach den gestrigen Ereignissen und den heutigen Rechtfertigungsversuchen seitens des Veranstalters des Garmin GPS Festival 2009. Hat Groundspeak das Listing nach Intervention der deutschen Reviewer disabled bis die Angelegenheit geklärt ist. Das dürfte damit das erste und einzige Mega-Event sein, welches auf Grund seines Werbenden Charakters per Ausnahmeverfügung freigeschaltet wurde. Es dürfte aber auch das einzige, derart große Event sein, welches auf Grund seines Kommerziellen Charakters von Groundspeak disabled wurde. Der ausrichtende Veranstalter der diees Event im Auftrag von Garmin durchführt, hat damit den Bogen, auch aus Sicht von Groundspeak deutlich überspannt. Langsam scheint diese Angelegenheit seine eigene Dynamik zu bekommen.

Harren wir der Dinge die da noch kommen mögen…

Wie vergraule ich meine Kunden – heute: Garmin

19. Juli 2009 geposted in Events | 3 Kommentare »

Garmin bekleckert sich gerade nicht mit Ruhm. Damals, die älteren Leser erinnern sich, in Bremen hat Garmin schon eine merkwürdige Aktion mit ihren bereits auf Garmin aktivierten Travelbugs gestartet und sich damit den Unmut eines großen Teils der dort unfreiwillig instrumentalisierten Cacher zugezogen. Immerhin wollte Garmin von jedem auch seine Daten und ein Foto mit Verwertungsfreigabe. Garmin hat gelernt und nun eine neue Travelbug-Aktion in Zusammenarbeit mit Globetrotter gestartet, bei dem man nun unaktivierte Travelbugs bekommen kann. Beide Aktionen sollen auf das Mega-Event im September auf der Zeche Zollverein hinweisen.

So weit so gut, doch nun hat der Veranstalter des GARMIN GPS Festival 2009 – auf Zollverein den Bogen anscheinend etwas überspannt. Im Listing sind eine ganze Reihe von Veranstaltungspunkten aufgelistet. Kein Wort zu irgendwelchen Kosten für teilnehmende Cacher. Für die einzelnen Veranstaltungen soll man sich dann noch getrennt auf einer Extra Eventseite eintragen. Dies ist nicht wirklich ungewöhnlich und auch nachvollziehbar. Nun wird dem geneigtem Cacher aber bei der Anmeldung (mit voller Adresse und persönlichen Daten) plötzlich, still und heimlich etwas von Preisen offenbart, die es zu allem Überfluss auch noch in sich haben. Natürlich recht klein und unauffällig, wer nicht genau liest, klickt schnell drüber hinweg.

So soll die cachCON immerhin schon 49 Euro kosten. Bestandteil sind sämtliche Vorträge. Die Geocaching Masters, eine sowieso recht zweifelhafte Teilveranstaltung soll ganze 99 Euro im Vorverkauf kosten (an der Tageskasse schon 120,-). Dafür bekommt man einen Coin, eine nicht weiter spezifizierte Taschenlampe und die Teilnahmeberechtigung. Das Cachers Paradise, welches die zum Event gelegten Caches auf dem Zollvereins-Gelände binhaltet soll 15 Euro kosten. Nicht viel, aber immerhin Eintritt zu Caches! Diese dürften damit nicht gelistet werden. Und zur gpsCON dürfen nur für Firmenkunden, die dann auch gleich 169 Euro berappen sollen.

Nur das GPS-Village, die Verkaufsveranstaltung von Garmin ist noch kostenlos. Logisch, wer zahlt auch schon Eintritt um noch etwas kaufen zu dürfen…

Die Anzahl an SBAs, Need Maintenance und Notes schnell gerade in astronomische Höhen. Der entsprechende Thread im grünen Forum platzt bereits aus allen Nähten.

Ich bin gespannt wie dies ausgehen wird…

Übrigens: einer der Artikel auf der Eventseite trägt die Überschrift: „Veranstaltung gewinnt weiter an Profil“ – was auch immer dies bedeuten soll…

Update 20.7.: mittlerweile ist das Listing um einige Hinweise zu den derzeitig hochkochenden Reaktionen ergänzt worden. Alle kostenfreien Veranstaltungen, also das GPS-Village (die Verkaufsveranstaltung) und das Cachen um das Eventgelände (also die Dosen die nicht zur Veranstaltung gehören) sind kostenfrei. Die Beiträge sind zur Deckung der immensen Kosten gedacht, z.B. die Honorare der Vorträge, die die Vortragenden sicher zu einem großen Teil auch bei entsprechender Anfrage kostenfrei gehalten hätten oder die Taschenlampe die es bei Geocaching Masters gibt und über die niemand etwa weiß um die Wertigkeit entsprechend einschätzen zu können. Diese Beigaben hätte man auch anders, auch kostenpflichtig, unters Volk bringen können.

Im Listing wird der vergleich mit einem Jahr- oder Weihnachtsmarkt gezogen. Dort hingehen sei kostenlos, aber Karusselfahren kostet. Irgendwie hinkt der Vergleich aber, den auf den Märkten lasse ich hier mal ein paar Euro und fahre mit der Attraktion, dann lasse ich dort mal ein paar Euro und schieß auf Tontauben usw. Ich bin aber nicht gezwungen eine Karte zu kaufen, die mich zwar bei allen Drehkreiselfahrgeschäften mitfahren lässt aber gleich den Wert eines Wellnesswochenendes erreicht und eine andere Karte kostet andere zwar „nur“ den Gegenwert eines Siebengängemenüs (na gut, zwei 😉 ) lässt mich dann aber nur bei allen Schieß- und Wurfbuden mitmachen die blaue Schießscheiben benutzen. Der, in meinen Augen, zu profesionalisierte Charakter dieser Veranstaltung ist anscheinend auch gleichzeitig deren Problem. Dieses Event hat mittlerweile den Anstrich einer großen Konferenz erhalten. Mit den verschiedensten Vorträgen und Seminaren. Man erhält jede Menge Material/Hardware/Lizenzen die niemand wirklich braucht. Der ein oder andere Cacher wird dies z.B. von Entwickler-Konferenzen kennen. Normalerweise zahlt dies dann der Arbeitgeber, so dass einem solche Dreingaben schon verlocken daran teilzunehmen, aber Veranstaltungen dieser Art sind bei Cachern im Umfeld ihres Hobbys üblicherweise nicht erwünscht.

DIY – Pilotleinenhaspel – eine Anleitung

20. Juni 2009 geposted in DIY, Geocaches | 5 Kommentare »

Vorige Woche stellte ich ja bereits die Entstehung meiner justierbaren Fußschlinge vor. Heute war ich wieder mal für einige Zeit in der Werkstatt verschwunden.

Ein gängiges Problem: um das Seil auf den Baum zu bekommen behilft man sich mit einer Pilotleine, die, um einiges leichter als ein Seil, relativ einfach mittels eines Wurfsacks, einer Zwille, Armbrust oder gar BigShot über einen Ast befördert wird um damit dann das eigentliche Kletterseil auf den Baum zu ziehen. So weit, so gut. Das Seil ist oben, die Pilotleine wieder unten. Üblicherweise als kleines, wirres Knäul. Spätestens beim nächsten Einsatz geht dann das Gefummel los um die Leine wieder auseinander zu bekommen…

Für derartige Probleme gibt es eine Reihe von Ansätzen. Es gibt Falttaschen in denen die Schnur lose, aber komprimiert am Vertüddeln gehindert wird. Man kann die Schnur lose aufwickeln und hoffen, dass das Bündel ein Bündel bleibt (was selten der Fall ist) oder man wickelt die Schur einfach sauber auf.

die bisherige Lösung

die bisherige Lösung

Bisher habe ich sehr erfolgreich eine Spindel mit Gartenschnur aus dem Baumarkt verwendet. Die Schnur hat keine wirklich lange Standzeit, wird schnell spröde und reißt (besonders lustig, wenn dies spontan beim Werfen passiert und der Wurfsack sich unkontrolliert und ungebremst durch die Botanik kämpft). Die Spindel ist etwas zu weich und die seitlichen Wangen sind viel zu klein um ihren Zweck zu erfüllen. Die Schnur rutscht dadurch immer wieder gerne von der Spindel und bildete dann die eigentlich zu vermeidenden Knäule. Abhilfe musste also her.

Auf der Suche nach einer Lösung wurde mir schnell klar, es musste ein vernünftige Haspel her. Es gibt eine ganze Reihe käuflich erwerbbarer Haspeln im Bedarf für Landwirtschaft (für Weidezaundrähte), Elektrotechik (Steuerleitungen) oder Drachenflieger. Das Problem ist dabei, dass diese entweder unhandlich, zu groß, instabil oder einfach zu teuer sind. Selber bauen war also angesagt.

benötigtes Material

benötigtes Material

Das Material, was ich dafür benötige ist im Grunde genommen nur etwas Speerholz, zwei alte Inliner-Rollen, samt Lager. Außerdem fand ein kleiner Eimer verwendung (findet man gelegentlich z.B. im Kühlregal bei den Nachspeisen), besser ist aber, wenn man etwas stabileres findet. Eine vom Durchmesser  passende Konservendose z.B.

ein Eimerchen

ein Eimerchen

Wer nun meint, seine Werkstatt hätte nicht die benötigte Ausrüstung: alles verwendete WErkzeug ist auf dem Bild oben festgehalten. Am meisten kam der Multimaster zum Einsatz. Der Akkuschrauber war nur für die Montage nötig. Und das Lochblech war mein improvisierter Zirkel.

Bevor es mit der Schnitzerei los geht, sollte man sich ein paar Gedanken über die benötigte Größe machen. Ich habe in etwa 18cm als Außendurchmesser gewählt. Der Innendurchmesser hängt von der Art der Innenkonstruktion ab. Bei mir bestimmte das gewählte Eimerchen den Durchmesser.

Scheibletten

Scheibletten

Insgesamt habe ich drei Scheiben ausgesägt. Eine volle Scheibe, sowie ein Ring mit dem gleichen Außendurchmesser wie die volle Scheibe. Als stabilisierendes Element habe ich noch einen zweiten, etwas kleineren Ring mit gleichem Innendurchmesser angefertigt.

Durchmesser passt

Durchmesser passt

Das Eimerchen als Kern hat allerdings den Nachteil, dass der Kunststoff doch etwas nachgiebig ist. Solange man die Schnur nicht zu fest aufwickelt geht es aber. Vielleicht werde ich mir da auch noch eine andere, leicht umzusetzende Lösung überlegen und dann hier berichten.

gekürzt

gekürzt

Der auf dem oberen Bild sichtbare Überstand wurde eingeschnitten und umgefalzt. Der Stabilisiserungsring fixiert dann diese Flügelchen und die durchgehenden Schrauben sorgen dafür, dass auch nichts mehr wieder rausrutscht.

eingeklemmt

eingeklemmt

Als Rückwand wird die volle Scheibe direkt auf den Boden des Eimers geschraubt. Eine der Inliner-Rollen wird als Griff im Inneren eingesetzt. Um einen besseren Griff zu bekommen, sollte man diese Rolle mit ein wenig Abstand einbauen. Mit dem Abstand und der genauen Position der Rolle muss man ein wenig herumprobieren. Bei mir besteht der Abstandhalter aus einem Stück Hartholz, welches mit dem Boden verschraubt wurde. Man kann auch eine Alu-Hülse nehmen und dieses samt der Rolle mit einer passenden Gewindeschraube mit dem Boden verbinden.

Mit Griff

Mit Griff

Auf der Rückseite wird noch eine, um einen Großteil ihrer Gummi-Lauffläche erleichterte, Inliner-Rolle als Drehgriff befestigt. Man kann die Rolle auch so belassen wie sie ist, ganz nach eigenem Geschmack.

Rückseite

die Rückseite

Das Endergebnis wird sicher keinen Schönheitspreis gewinnen, erfüllt aber seinen Zweck. Fürs erste ist erst einmal die 80m lange Gartenschnur aus dem ersten Bild aufgewickelt.

Fertig

Fertig

Bei den ersten Versuchen und Spulereien mit der Rolle habe ich allerdings gemerkt, dass die Rolle doch ein wenig groß ist um im ständigen Klettergepäck zu sein. Diese Rolle werde ich noch mit etwas festerer und längerer Leine oder Reepschnur ausstatten und dann in die Ausrüsstungskiste im Auto packen um bei schwierigen Situationen mit mehr Leinenbedarf eingesetzt werden zu können.

kleiner Bruder

kleiner Bruder

Für den Rucksack habe ich noch einen kleinen Bruder gebastelt. Der Aufbau ist hier eine ganz simple Spindel und auf der einen Seite mit einem Inliner-Rad als Handgriff. Leider habe ich von der Entstehungsgeschichte keine Bilder gemacht, aber mit ein bisschen Nachdenken, kann jeder selbst so etwas bauen.

Die um einiges kleinere Spule wandert nun in den Seilsack und ist immer dabei. Die Schnur ist die gleiche wie auf der großen Spule, und wird bei passender Gelegenheit auch ersetzt (spätestens wenn die jetzige zu kurz geworden ist). Auch hier passt ohne Probleme eine dickere und/oder längere Schnur drauf.

Viel Spaß beim eventuellen nachbauen.



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